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Dehydroepiandrosteron

Synonym: DHEA
Anforderungskürzel: DHEA

Referenzbereich

Frauen:   19 - 30 Jahre:   2,24 - 17,96 µg/l
    31 - 40 Jahre:   2,71 - 12,87 µg/l
    41 - 50 Jahre:   2,16 -  9,27  µg/l
        > 51 Jahre:   1,37 -  8,22  µg/l
Männer:   19 - 30 Jahre:   3,85 - 19,36 µg/l
    31 - 40 Jahre:   3,20 - 12,10 µg/l
    41 - 50 Jahre:   2,61 - 11,45 µg/l
        > 51 Jahre:   1,38 -  7,98  µg/l

 

Material

  • 0,5 ml Serum

Haltbarkeit der Proben

  • Für Nachforderungen 1 Tag

Probenstabilität

  • 1 Tag bei 2-8°C

Methodik

  • Radioimmunoassay (RIA)

Physiologie / klinische Bedeutung

DHEA stammt zu 90% aus der Nebennierenrinde und zu etwa 10% aus dem Ovar. Im Gegensatz zu seinem Sulfat hat DHEA als fast ausschließliches Produkt der Nebennierenrinde mit relativ kurzer Halbwertzeit eine Tagesrhythmik mit höchsten Werten in den frühen Morgenstunden und niedrigsten Werten in den Nachmittags- und frühen Abendstunden. Die Sekretion von DHEA durch die Nebennierenrinde nimmt ab dem 30. Lebensjahr bei beiden Geschlechtern ab. DHEA hat nur eine geringe biologische Androgenaktivität und bindet nur sehr gering an SHBG.

Androgenproduzierende Tumoren
Hirsutismus/Virilisierung
Hypoglycaemia factitia
PCO-Syndrom (fakultativ)
Angeborene und erworbene adrenale Enzymdefekte (z. B. Steroid-21-Hydroxylase-Mangel, 3-beta-Hydroxysteroid-Dehydrogenase-Mangel)
Ektope, ACTH-produzierende Tumoren
Cushing-Syndrom
Morbus Addison, Postmenopause
Behandlung mit Glucocorticoiden

DHEA kann durch Aromatisierung mit Hilfe des Enzyms Aromatase in Estrogene umgewandelt werden. Als überwiegendes bis fast ausschließliches Produkt der Nebennierenrinde wird es in die Primärdiagnostik von Androgenisierungserscheinungen sowie bei Ovarfunktionsstörungen als Parameter der adrenalen Aktivität eingebunden. DHEA zeigt keine Zyklusabhängigkeit. Aus Praktikabilitätsgründen wird es jedoch zusammen mit anderen Parametern vorzugsweise zu Beginn eines Zyklus (Tag 1 bis 5) bestimmt.

Charakteristischerweise kommt es beim 3-beta-HSD-Defekt, einer der Formen des adrenogenitalen Syndroms, zu einem exzessiven Anstieg des DHEA (siehe ACTH-Stimulationstest). Oral zugeführtes DHEA führt bei Männern und Frauen zu einem Anstieg des DHEA und seines Sulfates (DHEA-Sulfat). Es wird bei Frauen bevorzugt in Androgene, bei Männern in Estrogene umgewandelt.

Methodische und patientenbezogene Angaben

Wegen der ausgeprägten zirkadianen Rhythmik sollte die Blutabnahme am frühen Vormittag erfolgen, zumindest sollte die Tageszeit der Blutentnahme bekannt sein und bei Folgeuntersuchungen eingehalten werden.

Blutentnahme mit Serum-Monovette bzw. Serum-Vacutainer. Nach Abschluss der Gerinnung Serum abpipettieren, in ein steriles Probengefäß überführen und ins Labor senden.

Hinweis:
In Aufträgen für Kassenpatienten kann DHEA nicht neben DHEA-Sulfat angefordert werden. Es wird dann das nicht durch die Tagesrhythmik beeinflusste DHEA-Sulfat durchgeführt.

Umrechnungsfaktor

  • µg/l x 3,467 = µmol/l
  • µmol/l x 0,28843 = µg/l

Akkreditierung / Fremdleistung

  • Akkreditiertes Verfahren

Ansatzzeiten

  • 1x wöchentlich (Mittwoch)
Bearbeitungsdatum: 18.01.2022
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