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Ferritin

Anforderungskürzel: FERR

Referenzbereich

Nabelschnurblut:50,0 - 250 ng/ml
Kinder: 
1. Monat:150 - 450 ng/ml
2. - 3. Monat:80,0 - 500 ng/ml
>3. Monat - 1 Jahr:12,0 - 327 ng/ml
1 - 3 Jahre:6,0 - 67,0 ng/ml
4 - 6 Jahre:4,0 - 67,0 ng/ml
7 - 12 Jahre:
Mädchen:
Jungen:
 
7,0 - 84,0 ng/ml
14,0 - 124 ng/ml
13 - 17 Jahre:
Mädchen:
Jungen:
 
13,0 - 68,0 ng/ml
14,0 - 152 ng/ml
Frauen: 
17 - 60 Jahre:15,0 - 150 ng/ml
> 60 Jahre:15,0 - 250 ng/ml
Männer: 
20 - 60 Jahre:30,0 - 400 ng/ml
> 60 Jahre:20,0 - 500 ng/ml

Material

  • 0,5 ml Serum

Haltbarkeit der Proben

  • Für Nachforderungen im Serum 7 Tage
  • Für Nachforderungen im Serum gefroren 14 Tage

Probenstabilität

  • 7 Tage bei 2-8°C
  • 12 Monate bei -20°C

Methodik

  • Elektrochemilumineszenzimmunoassay (ECLIA)

Physiologie / klinische Bedeutung

Die Ferritinbestimmung ist die geeignete Methode zur Erfassung der Eisenstoffwechselsituation. Zu Beginn der Therapie ist die Bestimmung des Ferritins repräsentativ für den Füllungszustand der Eisenspeicher. Besonders frühzeitig kann ein Mangel in den Speichern des retikulo-endothelialen Systems (RES) erfasst werden.

Ferritin ist ein Makromolekül mit einem Molekulargewicht von mindestens 440 kD (abhängig vom Eisengehalt) und besteht aus einer Proteinhülle (Apoferritin) von 24 Untereinheiten und einem Eisenkern mit durchschnittlich ca. 2500 Fe3+-Ionen (bei Leber- und Milzferritin). Ferritin neigt zur Bildung von Oligomeren und bei Überangebot in den Zellen der Speicherorgane zur Kondensation zu halbkristallinem Hämosiderin in den Lysosomen.

Mit der isoelektrischen Fokussierung können mindestens 20 Isoferritine unterschieden werden. Die Mikroheterogenität ist auf den unterschiedlichen Gehalt an sauren H- und schwach basischen L-Untereinheiten zurückzuführen. Die basischen Isoferritine übernehmen die Eisen-Langzeit-Speicherfunktion und sind vorwiegend in Leber, Milz und Knochenmark nachweisbar. Saure Isoferritine finden sich vorwiegend in Herzmuskel, Plazenta, Tumorgewebe. Sie sind eisenärmer und fungieren vermutlich als Eisenüberträger bei Syntheseprozessen.

Für den prälatenten Eisenmangel hat sich in der Klinik der Grenzwert von 20 ng/ml bewährt. Dieser Wert zeigt verlässlich eine Erschöpfung der zur Hämoglobinsynthese mobilisierbaren Eisenreserven an. Unterschreiten des Grenzwertes von 12 ng/ml ist als latenter Eisenmangel definiert. Beide Werte sind auch bei noch morphologisch normalem Blutbild nicht weiter labormäßig abklärungsbedürftig. Ist der erniedrigte Ferritinspiegel mit einer hypochromen, mikrozytären Anämie vergesellschaftet, liegt ein manifester Eisenmangel vor.

Ist der Ferritinspiegel erhöht und kann eine Verteilungsstörung ausgeschlossen werden, so ist der erhöhte Ferritinwert für eine Überladung des Organismus an Eisen repräsentativ. Als Grenzwert wird 400 ng/ml Ferritin verwendet. Erhöhte Ferritinwerte werden auch bei folgenden Tumoren gefunden: Akute Leukämien, Hodgkin-Lymphome, Lungenkarzinom, Kolonkarzinom, Leberkarzinom, Prostatakarzinom.

Als wertvoll hat sich die Ferritinbestimmung bei Lebermetastasen erwiesen. Vorliegende Studien weisen darauf hin, dass 76 % aller Patienten mit Lebermetastasen Werte über 400 ng/ml haben. Ursachen für die erhöhten Werte können Zellnekrosen, blockierte Erythropoese, oder vermehrte Bildung im Tumorgewebe sein.

Methodische und patientenbezogene Angaben

Blutentnahme mit Serum-Monovette bzw. Serum-Vacutainer. Nach Abschluss der Gerinnung Serum abpipettieren, in ein steriles Probengefäß überführen und ins Labor senden.

Bei Patienten unter Therapie mit hohen Biotin-Dosen (> 5 mg/Tag) sollte die Probenentnahme mindestens 8 Stunden nach der letzten Applikation erfolgen.

Eisen2+- und Eisen3+-Ionen in den therapeutisch relevanten Konzentrationen stören den Ferritin-Test nicht.
In seltenen Einzelfällen können Störungen durch extrem hohe Titer von Antikörpern gegen Streptavidin sowie Ruthenium auftreten. Der Ferritin-Test enthält Zusätze, die diese Einflüsse minimieren.
Wie bei allen Tests, die monoklonale Maus-Antikörper beinhalten, können Proben von Patienten, die mit monoklonalen Maus-Antikörpern therapiert wurden oder diese aus diagnostischen Gründen erhalten haben, falsche Ergebnisse aufweisen.

Umrechnungsfaktor

  • ng/ml = µg/l

Akkreditierung / Fremdleistung

  • Akkreditiertes Verfahren

Ansatzzeiten

  • täglich (an Werktagen)
Bearbeitungsdatum: 14.06.2022
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