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Calcium

Synonym: Kalzium; Ca
Anforderungskürzel: CA (Serum); CAU (24 Stunden-Sammelurin); CAUK (Spontanurin)

Referenzbereich

Serum 
Kinder bis 0 - <10 Tage:1,90 - 2,60 mmol/l
Kinder 10 Tage - <2 Jahre:2,25 - 2,75 mmol/l
Kinder 2 - <12 Jahre:2,20 - 2,70 mmol/l
Jugendliche 12 - <18 Jahre:2,10 - 2,55 mmol/l
Erwachsene ab 18 Jahre:2,15 - 2,58 mmol/l
Urin (24 Stunden-Sammelurin)2,50 - 7,50 mmol/d

Material

  • 1 ml Serum oder
  • 10 ml aus 24 Stunden-Sammelurin ohne Zusatz von Konservierungsmitteln, mit HCL angesäuert oder
  • 10 ml aus Spontanurin ohne Zusatz von Konservierungsmitteln (für diese Materialart liegen keine Referenzbereiche vor)

Haltbarkeit der Proben

  • Für Nachforderungen im Serum 14 Tage
  • Für Nachforderungen im Urin 4 Tage

Probenstabilität

  • im Serum 21 Tage bei 2-8°C
  • im Urin 4 Tage bei 2-8°C

Methodik

  • Farbtest mit 5-Nitro-5-methyl-BABTA (ph.Farb.)

Physiologie / klinische Bedeutung

Der Calciumbestand eines Erwachsenen beträgt etwas mehr als 1 kg, also etwa 2 % des Körpergewichts. Von dieser Menge befinden sich 99 % als Calcium-Hydroxyapatit im Knochen und nur weniger als 1 % findet sich im extraossären ICR (Intrazellulär-Raum) bzw. im ECR (Extrazellulär-Raum). Der Calciumbestand im ECR steht im dynamischen Gleichgewicht mit dem rasch austauschbaren Anteil des Knochencalciums. Calciumionen wirken auf den Kontraktionsablauf des Herzens und des Skelettmuskels und sind für die Funktion des Nervensystems unentbehrlich. Außerdem spielen sie eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung und Knochenmineralisation.
Das Calcium ist zu ca. 40 % an Eiweiß gebunden, 10 % liegen in Form anorganischer Komplexe vor und 50 % sind frei (ionisiertes Calcium). Der Calciumhaushalt wird durch Parathormon (PTH), Calcitriol (CT) und Calcitonin reguliert.
Der Test dient zur Diagnose und Verlaufskontrolle von Hypokalzämie (Calciummangel) und Hyperkalzämie (Calciumüberschuss) im Serum. Das charakteristische Symptom der Hypokalzämie ist die latente oder manifeste Tetanie und die Osteomalazie. Hypokalzämien beruhen auf Fehlen bzw. Unterfunktion der Nebenschilddrüsen oder auf mangelnder Vitamin-D-Bildung. Hyperkalzämien beruhen auf einer verstärkten Mobilisation von Calcium aus dem Skelettsystem (Osteoporose) bzw. einer vermehrten intestinalen Resorption. Der überwiegende Anteil der Fälle geht auf primären Hyperparathyreoidismus (pHPT) bzw. Knochenmetastasen der Karzinome von Mamma, Prostata oder Schilddrüse sowie des Bronchialkarzinoms zurück.
Die Hauptbedeutung der Calciumbestimmung im Urin liegt in der Abklärung einer Hyperkalzurie von einer Hypokalzurie sowie in der Abklärung einer Nephrolithiasis.

Methodische und patientenbezogene Angaben

Blutentnahme mit Serum-Monovette bzw. Serum-Vacutainer. Nach Abschluss der Gerinnung Serum abpipettieren, in ein steriles Probengefäß überführen und ins Labor senden.

Der Urin für den 24 Stunden-Urin wird in einem Urin-Sammelbehälter ohne Zusatz von Konservierungsstoffen gesammelt. Die Gesamturinmenge muss auf dem Auftragsformular angegeben werden. Zum Transport Urin in Urin-Monovette oder Urin-Vacutainer (10 ml) aufziehen und vor Licht geschützt in einer braunen Versandhülse (alternativ mit Alufolie umwickeln) versenden.

Für den Spontanurin sollte erster oder zweiter Morgenurin verwendet werden, um die Einflüsse einer diurnalen Variation zu vermeiden. Urin für den Versand in 10 ml-Urin-Monovette (Sarstedt, gelb) bzw. 10 ml-Urin-Vacutainer (BD, gelb) aufziehen und in die braun eingefärbte Versandhülse stecken oder alternativ mit Alufolie umwickeln.

Umrechnungsfaktor

  • mmol/l x 4,01 = mg/dl

Akkreditierung / Fremdleistung

  • Akkreditiertes Verfahren

Ansatzzeiten

  • täglich (an Werktagen)
Bearbeitungsdatum: 25.01.2022
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